-Schwedenofen
Der Schwedenofen ist ein frei stehender Ofen mit einem geschlossenen Brennraum, der aus Gusseisen oder Stahl besteht. Meist wird er mit Holz als Brennmaterial betrieben.
Der Schwedenofen ist auch unter den Bezeichnungen Kaminofen oder Cheminéeofen gemeint und bekannt. Charakteristisch für den Schwedenofen ist die einfach gehaltene Konstruktion des Ofens und die geschlossene Brennkammer, die über ein Ofenrohr eine Verbindung mit dem Schornstein besitzt. Im Gegensatz dazu ist der offene Kamin meist fest an oder in die Wand eingebaut und bildet eine fließende Einheit mit dem darüber befindlichen Schornstein (Kamin).
Besitzt der Schwedenofen eine Tür oder ein Sichtfeld aus Glas, ist auch hier der Blick auf die Flammen in der Brennkammer möglich. Die Gestaltungsmöglichkeiten und die Anpassung an die sonstige Einrichtung sind durch die entsprechende Gestaltung und Ausführung der Schwedenöfen leichter zu erreichen als beim offenen Kamin. Als weiterer Einrichtungsgegenstand besitzt der Schwedenofen einen bedeutenden Stellenwert für die Erzielung einer gemütlichen Atmosphäre auf den gesamten Wohnraum. Ein Schwedenofen kann so einen wesentlichen Beitrag zur Behaglichkeit in der Wohnung beitragen.
Die Wärmestrahlung bei einem Schwedenofen kann auf direkte oder indirekte Weise erfolgen. Bei der indirekten Art der Wärmestrahlung an die Umgebungsluft wird zuerst Wasser in einem Behältnis erhitzt, das ähnlich wie bei einer Zentralheizung zum Heizen einzelner Räume oder des gesamten Wohnraumes genutzt werden kann. Auch kann zusätzlich die Warmwasserversorgung auf diese Weise mit einbezogen werden.
Mit einem entsprechenden Warmwasserspeicher steht auch am nächsten Morgen noch genügend Wärme zur Verfügung, die bereits am Vorabend gewonnen wurde. So fällt der Start in den neuen Tag noch einmal wesentlich leichter.
Praktisch ist das besonders, wenn alle das Haus tagsüber verlassen und erst wieder abends geheizt werden muss.
Ein Schwedenofen ist auch praktisch für die Ergänzung einer bereits bestehenden Heizungsanlage. Sie bietet Unabhängigkeit von Energielieferanten und steht dabei auch im Notfall zur Verfügung.
Die heutigen Schwedenöfen sind kaum noch mit den früher geläufigen Schwedenöfen zu vergleichen, bei denen vorwiegend Kohle und Öl verfeuert wurden und so durch den Austrag an Rauchgasen durch den Schornstein wesentlich zum Treibhauseffekt beigetragen haben. Die heutigen Modelle erzeugen durch die Befeuerung mit Holz Rauchgase, die einen geringeren Gehalt an Kohlendioxid aufweisen. Außerdem gehört Holz zu den nachhaltigen Brennstoffen und weist aufgrund dessen eine bessere Ökobilanz auf.
Hölzer mit geringem Harzgehalt weisen einen höheren Brennwerte auf. Beispielsweise sind Buche und Harthölzer besonders gute Brennmaterialien und für die Beschickung eines Schwedenofens geeignet.
Ein Schwedenofen mit mehr als 15 KW Leistung unterliegt besonders den gesetzlicher Vorgaben zum Umweltschutz. Für ältere Anlagen ist ein Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent gefordert, damit der Ofen noch betrieben werden darf. Ein Schwedenofen mit Wärmeaustauscher, der Wasser erhitzt und dadurch die Wärme speichert, ist aber noch von dieser Regelung ausgenommen. Allerdings zeichnet sich ein moderner Schwedenofen auch durch einen Wirkungsgrad von zirka 80 Prozent aus, so dass die Auflagen und gesetzlichen Vorgaben schon jetzt erfüllt werden können.